Assia Werner

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Autoimmunerkrankungen und ihre Behandlung: Von Cortison bis zur CAR-T-Zelltherapie

Ein künstlerisches Bild, das Moleküle, Zellen und DNA-Stränge darstellt, umgeben von medizinischen Werkzeugen und Medikamenten, symbolisiert die moderne Forschung und Behandlung von Autoimmunerkrankungen.

Autoimmunerkrankungen sind Störungen des Immunsystems, bei denen es fälschlicherweise körpereigenes Gewebe angreift. Normalerweise schützt das Immunsystem unseren Körper vor Infektionen und Krankheiten. Doch manchmal gerät dieser Mechanismus aus dem Gleichgewicht, und das Immunsystem richtet seine Abwehrreaktionen gegen gesunde Zellen und Gewebe.

In den letzten Jahrzehnten hat die Häufigkeit dieser Erkrankungen in Industrieländern zugenommen. Das ist besorgniserregend, aber es gibt Hoffnung: Die richtige Behandlung kann dazu beitragen, Symptome zu lindern, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Was sind die Ursachen der Autoimmunerkrankungen

Die genauen Ursachen von Autoimmunerkrankungen sind noch nicht vollständig geklärt. Forscher arbeiten erst daran, diese komplexen Mechanismen zu entschlüsseln.

Ein Faktor, dwe zu einer Erkrankung beitragen kann, sind chronische Entzündungen. Diese sind normalerweise ein Zeichen dafür, dass unser Immunsystem aktiv ist und versucht, Schäden zu reparieren. Aber manchmal gerät dieses Gleichgewicht aus den Fugen. Es beginnt, körpereigene Zellen und Gewebe anzugreifen, als wären sie Eindringlinge. Die Entzündungen fördern dann die Bildung von Auto-Antikörpern, die wiederum das Immunsystem weiter anheizen. Dieser Teufelskreis kann zu langfristigen Schäden führen.

Die Gründe für chronische Entzündungen können vielfältig sein, von Infektionen über Stress bis hin zu ungesunder Ernährung und Rauchen. Auch genetische Veranlagungen spielen eine Rolle.

Was sind die Symptome von Autoimmunkrankheiten?

Autoimmunerkrankungen sind vielfältig und können je nach Art der Erkrankung und den betroffenen Organen unterschiedliche Symptome hervorrufen.

Zu den häufigsten Anzeichen zählen Müdigkeit, Gelenkschmerzen, Hautausschläge, Fieber, Schwellungen, Verdauungsprobleme, Atembeschwerden, Veränderungen der Haut, Haare oder Nägel, Gelbsucht, Kribbeln oder Taubheitsgefühl.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Symptome individuell variieren können und eine genaue Diagnose durch einen Arzt erforderlich ist.

Wie werden Autoimmunerkrankungen behandelt?

Es gibt mehrere Therapieansätze bei Autoimmunkrankheiten.

Cortison: Ein altbewährtes Mittel gegen Autoimmunerkrankungen

Cortison, auch unter dem Namen Kortison bekannt, ist ein lebenswichtiges Hormon, das von unseren Nebennieren produziert wird. Bereits in den Vierzigerjahren wurde es erstmals eingesetzt und erzielte große Erfolge. Heutzutage ist Cortison die älteste Therapie, die gegen Autoimmunerkrankungen zum Einsatz kommt.

Wie funktioniert Cortison?

Wenn unser Körper auf eine Entzündung reagiert, setzen bestimmte Moleküle namens Entzündungsmediatoren die Alarmglocken in Gang. Diese Mediatoren, wie Prostaglandine, spielen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Entzündungen. Sie sind sozusagen die Feuerwehr, die zu einem brennenden Ort eilt, um das Feuer zu löschen.

Und hier kommt das Cortison ins Spiel! Es wirkt wie ein kluger Feuerwehrmann. Es hemmt die Produktion dieser Entzündungsmediatoren. Indem es ihre Produktion verringert, kann Cortison dazu beitragen, Entzündungen zu kontrollieren und Schmerzen zu mildern.

Was sind die Nebenwirkungen von Cortison?

Obwohl Cortison viele positive Eigenschaften hat, kann es auch einige unerwünschte Effekte haben. Hier sind einige der häufigsten Nebenwirkungen:

  • Gewichtszunahme: Cortison kann den Appetit steigern, was dazu führen kann, dass wir mehr essen. Dies kann wiederum zu einer Gewichtszunahme führen.

  • Erhöhtes Infektionsrisiko: Cortison beeinflusst das Immunsystem und kann dazu führen, dass wir anfälliger für Infektionen werden. Es ist wichtig, während der Einnahme von Cortison Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um Infektionen zu vermeiden.

  • Osteoporose (Knochenschwund): Langfristige Anwendung von Cortison kann die Knochen schwächen und das Risiko von Knochenbrüchen erhöhen. Wenn Sie Cortison über einen längeren Zeitraum einnehmen, sollten Sie mit Ihrem Arzt über Maßnahmen zur Knochengesundheit sprechen.

  • Hautveränderungen: Cortison kann zu Hautproblemen führen, wie zum Beispiel Akne, Dehnungsstreifen und dünner werdender Haut. Es ist wichtig, die Haut während der Behandlung auf Veränderungen zu beobachten und gegebenenfalls mit Ihrem Arzt zu sprechen.

  • Stimmungsschwankungen: Einige Menschen berichten von Veränderungen in der Stimmung, Schlafstörungen und Nervosität. Wenn Sie solche Symptome bemerken, ist es ratsam, dies mit Ihrem Arzt zu besprechen.

Welche Rolle spielt die Cortison-Therapie heute

Cortison spielt nach wie vor eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Autoimmunkrankheiten, insbesondere bei akuten Schüben oder lebensbedrohlichen Situationen. Die Entscheidung, Cortison einzusetzen oder nicht, hängt von der individuellen Krankheitsgeschichte und den spezifischen Bedürfnissen des Patienten ab.

Moderne Ansätze in der Behandlung von Autoimmunerkrankungen legen allerdings einen starken Fokus auf die Ursachenbekämpfung. Anstatt nur die Symptome zu lindern, versuchen Ärzte und Forscher nun, die zugrunde liegenden Auslöser zu identifizieren und zu behandeln. Dieser Ansatz ermöglicht es, nicht nur die Krankheitssymptome zu mildern, sondern auch das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen oder sogar zu stoppen.

Biologika: Präzise Therapie bei Autoimmunerkrankungen

Biologika, auch als biologische Arzneimittel, Biopharmazeutika oder biotechnologisch hergestellte Arzneimittel bezeichnet, sind ein solcher Ansatz.

Bei Biologika handelt es sich um speziell entwickelte Medikamente. Sie unterscheiden sich von herkömmlichen Arzneimitteln, da sie aus komplexen Eiweißverbindungen bestehen. Diese Eiweiße werden mithilfe lebender Zellen von gentechnisch veränderten Mikroorganismen, Tieren oder Pflanzen gewonnen.

Die Geschichte der Biologika begann 1982 mit der Zulassung des ersten gentechnisch hergestellten Wirkstoffs: Insulin, das aus modifizierten Kolibakterien gewonnen wurde. Seitdem hat sich die Anzahl der eingesetzten Biologika vervielfacht.

Wie wirken Biologika?

Biologika sind Medikamente, die speziell entwickelt wurden, um entzündliche Prozesse im Körper zu beeinflussen. Sie wirken gezielt auf Entzündungsbotenstoffe, um die übermäßige Immunreaktion zu dämpfen.

Stellen Sie sich Biologika als präzise Werkzeuge vor, die in den Körper eingreifen, um die überaktive Immunantwort zu regulieren. Indem sie die Aktivität bestimmter Botenstoffe hemmen, helfen sie, Entzündungen zu kontrollieren und das Immunsystem zu beruhigen.

Was sind die Nebenwirkungen von Biologika?

Obwohl sie vielen Menschen helfen, gibt es auch bei Biopharmazeutika einige potenzielle Nebenwirkungen, die berücksichtigt werden sollten:

  • Infektionsrisiko: Da Biologika das Immunsystem beeinflussen, besteht ein leicht erhöhtes Risiko für Infektionen. Es ist wichtig, auf Anzeichen von Infektionen zu achten und diese Ihrem Arzt zu melden.

  • Hautreaktionen: Einige Menschen entwickeln Hautausschläge, Rötungen oder Juckreiz an der Injektionsstelle. Dies ist normalerweise nicht schwerwiegend, sollte aber überwacht werden.

  • Magen-Darm-Beschwerden: Biologika können Übelkeit, Durchfall oder Bauchschmerzen verursachen. Wenn diese Symptome auftreten, sprechen Sie mit Ihrem Arzt.

  • Allergische Reaktionen: Obwohl selten, können allergische Reaktionen wie Atembeschwerden, Hautausschlag oder Schwellungen auftreten. Bei solchen Symptomen suchen Sie sofort ärztliche Hilfe auf.

  • Blutbildveränderungen: Biologika können das Blutbild beeinflussen. Ihr Arzt wird regelmäßig Blutuntersuchungen durchführen, um Veränderungen zu überwachen.

Denken Sie daran, dass nicht jeder diese Nebenwirkungen erlebt, und viele Menschen Biologika gut vertragen. Ihr Arzt wird Sie überwachen, um sicherzustellen, dass die Behandlung für Sie sicher ist.

Wird die Biologika-Therapie von der Krankenkasse übernommen?

Die Kosten werden normalerweise von den Krankenkassen übernommen. Da eine Jahresbehandlung mit Biologika zwischen 16.000 und 24.000 Euro pro Patient kosten kann, ist es jedoch ratsam, sich bei Ihrer Krankenkasse nach den spezifischen Richtlinien zu erkundigen.

Ein revolutionärer Ansatz von CAR-T-Zelltherapie bei der Behandlung von Autoimmunerkrankungen

Die CAR-T-Zelltherapie wurde ursprünglich zur Behandlung von Krebsarten entwickelt. Doch nun gibt es vielversprechende Forschungsergebnisse, die darauf hinweisen, dass sie auch bei Autoimmunkrankheiten wirksam sein könnte.

Ein Team von Medizinerinnen und Medizinern an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) hat weltweit erstmals Menschen mit schweren Autoimmunerkrankungen mithilfe körpereigener modifizierter Immunzellen, den sogenannten CAR T-Zellen, behandelt. Diese Therapie erwies sich für das Forschungsteam als eine Art „Reset-Knopf“ für die Erkrankung.

Wie funktioniert die CAR-T-Zelltherapie?

Die CAR-T-Zelltherapie ist vergleichbar mit einem Neustart für das Immunsystem. Stellen Sie sich vor, es wäre ein Reset-Knopf auf einem elektronischen Gerät, der es auf den ursprünglichen Zustand zurücksetzt. Genau das kann die CAR-T-Zelltherapie für das Immunsystem tun: Es wird neu ausgerichtet, und die übermäßige Entzündungsreaktion bei Autoimmunerkrankungen wird gedämpft.

Welchen Autoimmunkrankheiten können mit CAR-T-Zelltherapie behandelt werden?

CAR-T-Zellen sind eine aufregende Entwicklung in der Gentherapie. In einer neuen Studie wurden sie bei Myasthenie-Patienten eingesetzt und erzielten beeindruckende Ergebnisse. Diese Patienten, die zuvor auf einen Rollstuhl angewiesen waren, konnten nach der Therapie wieder ins Leben zurückkehren. Die Muskelkraft und Lungenfunktion verbesserten sich deutlich.

Aber das ist noch nicht alles! Es gibt auch Hoffnung, dass CAR-T-Zellen bei Lupus (systemischem Lupus erythematodes) wirksam sein könnten. Allerdings sind weitere Studien erforderlich, um diese vielversprechenden Ergebnisse zu bestätigen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die CAR-T-Zelltherapie noch nicht für alle Autoimmunkrankheiten zugelassen ist. Weitere klinische Untersuchungen sind notwendig, um ihre Sicherheit und Wirksamkeit zu bestätigen. Diese bahnbrechende Technologie hat das Potenzial, das Leben von Millionen von Menschen zu verbessern, die mit Autoimmunerkrankungen kämpfen.

Fazit

Die Forschung arbeitet unermüdlich daran, die Ursachen von Autoimmunerkrankungen besser zu verstehen. Obwohl wir noch nicht alle Antworten haben, wissen wir, dass genetische, umweltbedingte und mikrobielle Faktoren eine Rolle spielen.

Diese Erkenntnisse ermöglichen es uns, bereits heute gezieltere Therapien zu entwickeln und die Lebensqualität der Betroffenen zu steigern.

Der Text ist mithilfe von KI recherchiert, bearbeitet und auf Qualität geprüft.

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